Was wäre wenn?

Hand aufs Herz, habt ihr euch nicht auch schon oft gefragt, was wäre wenn? Mir passiert das ständig. In letzter Zeit werde (nicht nur) ich das auch von anderen gefragt. Diesmal lautete die Frage : Was wäre wenn…

… ausgerechnet die Figur mit dem größten Gerechtigkeitssinn ein Geschenk für Mr. oder Mrs. Obermiesling besorgen müsste?

#protastik

Eine kleine feine Nische, über die ich bei meinen Streifzügen durch die Schatten von Instagram nach der Suche nach dem Sinn und dem Algorithmus gestoßen bin.

Diese Frage passte wunderbar zu einer Lücke aus Buch 3. Vielleicht landet sie so oder so ähnlich, ja im Buch. 

Sie hatten mit viel gerechnet, sie hatten die Ströme der Flüchtlinge gesehen, auf dem Weg nach Schattenkliff, aber auf den Anblick der sich ihnen bot, als sie in Sichtweite des Windlieds kamen, waren sie nicht gefasst.

Überall waren Zelte aufgeschlagen, Fuhrwagen wie Mauern am Wegesrand aufgestellt. Wie eine Wagenburg aus alten Western, schoss es Neil durch den Kopf. Wieviele hunderte Menschen waren das? Aber eine Wagenburg gegen Schatten? Was sollte das bringen? Er sah in ängstliche und verzweifelte Gesichter, die an groß angelegten Lagerfeuern kauerten oder sonstigen Tätigkeiten nachgingen, nie ohne sich mehrmals ängstlich umzusehen. Er drosselte Noname und saß ab.

Die anderen brachten ihre Pferde neben ihm zum stehen.

»Ich glaube die Aufstockung der Vorräte hier können wir vergessen Rose.«

»Und den Rest unseres Plans auch«, seufzte sie und schaute den Weg zurück, wo die anderen Flüchtlinge aus Schattenkliff über den Hügel kamen.

»Krötenkacke«, fluchte Fiho und rotze geräuschvoll auf den Boden.

»Bash könntet ihr vielleicht drinnen nach dem rechten schauen, während Neil und ich uns um die anderen kümmern?«

Bash nickte ernst und setzte zum Sprechen an, als ihn ein schriller Schrei aus dem Windlied einhalten ließ.

Das Nächste, was sie sahen, war Nika die vor Zorn schnaubend und wild fluchend aus dem Gasthaus zum Windlied gelaufen kam. Sie bahnten sich einen Weg zu ihr durch die durch den Schrei noch verschreckteren Flüchtlinge.

»Oh ihr seid es, meine Gebete wurden erhört.«

»Was ist passiert?« 

»Was passiert ist? Ich kann mich nicht um meine Gäste kümmern, weil sie auf die Straße gesetzt wurden, zu all den anderen, ich darf mich nicht mal um sie kümmern, weil meine Dienste ja im Gasthaus benötigt werden. Und dann besitzt er noch die Dreistigkeit mich zu begrapschen.

»Das klingt nach einem Fall für uns. Kayli, verschaff dir mal einen Überblick.«

Kayli grinste ihn an und machte sich auf den Weg, gefolgt von Silia, Fiho und Gjore und Sgjeg.

»Habt Dank Bash, aber was macht ihr hier wolltet ihr nicht …«, da sah sie die Flüchtlingskolonne aus Schattenkliff und verstummte.

»Wir mussten Schattenkliff aufgeben.«

»Und was habt ihr jetzt vor?« Sprach sie Rose direkt an.

Aber Rose kam nicht zum Antworten, da in diesem Moment jemand durch die Scheibe des Gasthauses flog. Ohne weitere Worte zu verlieren, stürmten sie ins Windlied mitten in eine Schlägerei zwischen Sgeg, Fiho und Gjore und sechs Wachen aus Schattenkliff.«

»Was zur …«

»Das wollte ich euch gerade sagen, sie kamen vor drei Tagen und beschlagnahmten das Gasthaus. Im Namen des Gesetzes.«

»So helft mir doch, ihr unnützen Kerle«, erklang eine flehnede Stimme aus einem der Zimmer.

Als sie das Zimmer betraten sahen sie Silia, welche rittlings auf dem am Boden liegenden ehemaligen Stadtrat von Schattenkliff hocken mit einem Messer an seiner Kehle. Weiter hinten im Raum stand Kayli über der Leiche ihres ehemaligen Kommandanten. Ihr Schwertarm war blutüberströmt und sie hatte einen stark blutenden Schnitt am Kinn. Der Raum war vollgestopft mit Kisten und Lebensmitteln.

»Er griff sie sofort an, das Schwein hier quiekte, er solle ihn beschützen. Es war Notwehr. Aber das Schweinchen hier quiekt nicht mehr lang.« Silias Augen blickten kalt auf den Stadtrat. Sie verstärkte den Druck ihres Messers an seinem Hals und lächelte kalt, als der Stadtrat quiekte und sich ein beißender Geruch nach Urin im Raum ausbreitete.

»Habt Gnade, ich flehe euch an«, bettelte der nicht mehr so prunkvoll wirkende Stadtrat.

»Silia, lass ihn. Das ist unsere Sache.«

»Das Schwein stinkt eh nach Pisse. Aber verdient hätte er es Bash, das weißt du ganz genau.« Sie stand auf und trat ihm mit voller Wucht in die Rippen. »Verdient hätte er es.«

»Kayli, bist du in Ordnung?«

Sie nickte. »Sieht schlimmer aus, als es ist. Ich hätte nie gedacht, dass der versoffene Kerl so schnell sein konnte.«

»Genützt hat es ihm nichts«, feixte Silia. 

»Ach sie mal an, wen haben wir denn da?«, fragte Sgjeg als er mit Fiho und Gjore das Zimmer betrat. Sie hatten alle starke Blessuren und Kratzer wirkten aber fröhlich. »Na Kommandant? Wer von uns bekommt die Ehre?«, fragte Gjore.

Der Stadtrat hatte sich inzwischen wieder aufgerappelt und stand in der Pfütze seines eigenen Urins.

»Ich befehle euch …«, weiter kam er nicht da Bash ihn, mit einem Kinnhaken zu Boden schickte.

»Du befiehlst gar nichts mehr.«

»Ihr wollt ihn doch nicht töten?«, fragte Rose.

»Verdient hätte es der Mistkerl«, sagte Fiho und spuckte auf den wimmernden Stadtrat.

»Fürwahr«, stimmte Bash zu. Rose wusste, das Bash ein harter ernster Brocken war, das blieb nicht aus als Hauptmann der Wache, aber kaltblütiger Mord?

»Darf ich?«, fragte Sgjeg.

»Ruhe donnerte Bash. Wir sind trotz allem noch Wachen, verdammt.«

ER zerrte den Stadtrat angewidert hoch und stieß ihn auf einen Stuhl.

»Und als Wachen müssen wir auch Gerechtigkeit ausüben. Das ist unsere oberste Pflicht. Zumindest sollte sie das sein.

»Habt Gnade, bitte tötet mich nicht«, wimmerte der Stadtrat.

»Nein, mitnichten. Wir werden dich nicht töten. Ich habe ein Geschenk für dich.«

Alle inklusive des Rats schauten ihn ungläubig an.

»Du darfst gehen. Jetzt. Sofort. Allein, so wie du bist.«

»Der Stadtrat wurde kreidebleich, als er die Zusammenhänge begriff.

»Aber der Pöbel draussen und die Schatten …«, stammelte er. 

»Was für Pöbel? Meinst du deine lieben zufriedenen Bürger, die du immer so gut hast behandeln lassen? Sie werden sich freuen dich zu sehen. Und Schatten? Das sind doch Ammenmärchen. Schatten war immer da und tut nichts, das hast du selbst oft genug gesagt. Ich schenke dir einen Neuanfang, heute ist der erste Tag deines neuen Lebens. Und nun geh.«

»Aber meine Wachen und …«, er zeigte auf die Truhen, welche bestimmt edle Kleidung und jede Menge Münzen enthielten.

Bash schüttelte den Kopf.

»Das könnt ihr nicht machen«, stieß er fassungslos hervor.

»Es ist deine Entscheidung. Du kennst die Alternative.

So, ich hoffe ihr hattet Spaß. Geigt mir doch eure Meinung in den Kommentaren. Würde mich freuen.

3 Responses

  1. Okay,… wenn man die ersten beiden Teile kennt, wird hier sofort spürbar, dass die Entwicklung im dritten Teil auf die Spitze zutreibt. Gerade im Vergleich zum ersten Band, der für mich mittlerweile einen Einführungscharakter hat, habe ich den Eindruck, dass das Tempo hier rapide anzieht und dieser abschließende, dritte Teil für den Leser ein emotionaler Ritt auf der Rasierklinge wird. Man hat sich schließlich an die Protagonisten nicht nur gewöhnt, sondern sie regelrecht lieb gewonnen. Wehe, es gibt kein Happy End 😉
    Abschließend habe ich den Eindruck, dass das Warten auf den letzen Band sich lohnt…

    1. Hi, freut mich, wenn es dir gefallen hat. Ja, der Wind ist kälter und die Schatten tiefer. Einer der Gründe, warum es noch ein wenig dauert, jeder will noch mal zu Wort kommen. Schön, das du es gelesen hast, obwohl das Menü gerade so zickt.

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