Slàinte mhath

Noch eine Geschichte aus der Protastik Challenge von Instagram, das Motto war diesmal »Ein Wettrinken zwischen Prota und Anta!

Warum und wie geht es aus? Von @ankebecker_a und @christinamariahuhn

Ein weiteres Mal entführe ich euch in die Welt der Grenzlande, diesmal aber in die wache Welt. Es ist eine Rückblende von Neil, vor das Geschehen in den ersten beiden Büchern. Ich hoffe, ich habe die Stimmung gut eingefangen. Viel Spaß.  Entschuldigt die gemeine Beleidigung am Ende, es ist ein Stilmittel. Des Weiteren sollte man immer verantwortungsvoll mit Alkohol umgehen. Der Ursprungspost erfolgte letzte Woche pünktlich zum St. Patricks Day.

 

slàinte mhath

Mush-a ring dum-a do dum-a da, Wack fall the daddy-o, wack fall the daddy-o

Den Song hatte er ewig nicht gehört. Aber das freudige Lächeln gefror, als er sich erinnerte, wann er diesen Song zuletzt gehört hatte.

Lucy kam damals ganz aufgeregt zu ihm, sie hatte da eine tolle Künstlertruppe kennengelernt. Und sie alle wollten zusammen den St. Patricks Day feiern. In dieser kleinen irischen Kneipe. Bei Bier und Whiskey, Gesang und Live Musik. Neil musste sie unbedingt kennenlernen. Klar doch, neue Leute kennenlernen war nie verkehrt und was konnte er Lucy schon abschlagen? Also machten sie sich auf. 

Ein sanfter Windstoß wehte durch die Gasse, als Neil mit Lucy die Tür der kleinen irischen Bar öffnete. Die Augenblicke zuvor noch von der Dunkelheit umgeben, wurden sie nun von einer Mischung aus Musik, Lärm und Zigarettenrauch empfangen, als sie durch die Tür traten. Er sah sich um und nahm die Enge des Raumes in sich auf. Die Bar war voll bis auf den letzten Platz. Ein lautes Stimmengewirr erfüllte die Luft, aber die Atmosphäre war gemütlich und urig.

Sie drängten sich durch die Menge auf der Suche nach einem Platz. Er sah sich die Einrichtung an und konnte nicht anders, als sich in die Ecken und Winkel der Bar zu verlieben. Die Wände waren mit alten, schäbigen Tapeten bedeckt, und das Holz der Bar glänzte im Licht der Jukebox, die am Ende des Raums stand. Überall roch es nach Alkohol und Zigarettenrauch, aber die Stimmung war ausgelassen.

Die Musik war laut und voller Energie. So wie er es mochte. Die Kombination aus irischen Balladen und Rockmusik füllte den Raum und brachte die Gäste zum Singen und Tanzen. Er beobachtete die Menschen um sich herum, die alle auf ihre eigene Art und Weise einzigartig waren. Es gab junge Leute mit Tattoos und Piercings, ältere Herren mit Schnurrbärten und Pfeifen und Frauen mit wilden Locken und farbenfrohen Kleidern. Sie alle schienen eine Verbindung zueinander und zur Bar zu haben.

Er ließ seinen Blick weiter durch den Raum schweifen und sah, wie sich ein älterer Mann an der Bar ein weiteres Guinness bestellte, während eine Gruppe junger Leute am Tisch in der Mitte des Raums lachten und scherzten. Er spürte die Energie und die Freude der Menschen und wusste, dass er sich hier wohl fühlen würde. Lucy lächelte ihn an und er wusste, dass auch sie den Charme und die Einzigartigkeit dieser kleinen, versifften irischen Kneipe spürte. 

Sie bemerkten die Gruppe von Künstlern, die hinten zusammengedrängt an einem Tisch in der Nähe der Toiletten saßen. Die Atmosphäre war lebhaft, voller Energie. Es war offensichtlich, dass diese Leute ein enges Band verband.

Als Neil und Lucy sich zu der Gruppe quetschten, wurden sie herzlich begrüßt und in das Gespräch einbezogen. Der Kopf der Gruppe war ein hagerer Mann namens Henry, mit französischen Akzent und schmalen durchdringenden Augen. Er warf einen kurzen Blick auf Neil und Lucy, bevor er sich wieder den anderen zuwandte und von seinen Plänen für einen neuen Fantasy-Film erzählte. Eigentlich eine ganze Reihe, die Drehbücher hatte er schon geschrieben. Es war faszinierend, ihm und den anderen zuzuhören, wie sie von ihren eigenen Projekten und Ideen erzählten und sich gegenseitig unterstützten. Es war offensichtlich, dass diese Gruppe von Künstlern eng verbunden war und eine tiefe Leidenschaft für ihr Handwerk teilte.Einer von ihnen kam auf die Idee Irish Poker zu spielen, welche bierselig johlend aufgenommen wurde.

Während sie spielten, redeten und erzählten alle weiter, nur Henry stach mit der Besessenheit seiner Idee heraus. Er war fasziniert von seiner eigenen Idee und redete unaufhörlich darüber, wie toll es wäre, Lucy für die Rolle der Barbarenprinzessin zu besetzen. Er beschrieb sie als eine Mischung aus Xena und Red Sonja, bloß viel mehr nackte Haut, mehr Gewalt und natürlich bessere Dialoge, tiefgreifend und sinnig. Natürlich dachte sich Neil, der kein gutes Händchen hatte und schon zum dritten Mal hintereinander verloren hatte. Henry nutzte dies aus und reizte Neil immer weiter. Und natürlich ließ Neil sich nicht lumpen und vor allem würde er vielleicht auch mal davon aufhören, von seinen Plänen mit Lucy zu reden. 

Immer wieder kam er auf die Idee zurück und beschrieb im Detail, wie Lucy aussehen und handeln würde. Es schien fast so, als würde er die Realität ausblenden und in seiner eigenen Welt leben. Aber sie sei eh ein Naturtalent und eine Schönheit. Der Kerl war auch schon ziemlich breit, aber Neil hatte schwer zu kämpfen. Die anderen in der Gruppe konnten seine Besessenheit auch spüren, es schien ihnen ein wenig unheimlich zu sein. Lucy war einerseits angetan von der Aufmerksamkeit, verdrehte aber auch oftmals die Augen in Richtung von Neil. Gerne wäre er Henry über den Mund gefahren, oder hätte was Schlaues gesagt, aber er hatte schon Mühe, seine Karten festzuhalten. 

Die anderen in der Gruppe beschlossen dann das Spiel zu beenden und nach Hause zu gehen, sie verabschiedeten sich herzlich voneinander und beschlossen das dringend zu wiederholen, ob nun St. Patricks Day, oder nicht. Nur Henry blieb zurück und träumte weiter von seiner verschissen düsteren Fantasy Welt. Vier Wochen später war Lucy dann weg. Genauso wie die Pläne auf eine gemeinsame Zukunft, eine gemeinsame Karriere, weil ihre Stimme, genauso wie ihr Körper wunderschön und geschmeidig war, die Planung für den Antrag. Sie war die eine gewesen, die Liebe seines Lebens. Abermals verfluchte er den verdammten Froschfresser und machte sich auf zur nächsten Kneipe.

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