Under Pressure

Schreiben unter Druck, also under pressure, kann ich eigentlich nicht, aber manchmal muss man(n) tun was man tun muss. So auch am #protastiktag von @christinamariehuhn @ankebecker_a und @lucas_snowhite  unsere verbittertste Figur nimmt Einfluss auf den Plot unseres eigenen Lebens. @silkeweiler war so nett, mich zu erinnern bzw. zu nominieren.

 

 

Das saß ich nun, schaute angestrengt auf den Monitor und überlegte mir die letzten Feinheiten vom dritten Teil von #diechronikendergrenzlande  

Der Plot stand ja, warum tat ich mich mit einigen Stellen so schwer? Hatte ich Angst vor dem Abschied? Eigentlich wollte ich mich doch frei machen, offen sein für Neues. Ideen waren genug da, auch andere Ausschreibungen hatte ich links liegen lassen und mein Streben den Grenzlanden gewidmet. So verstrich der Tag und der Schatten wanderte von rechts nach links, es wurde dunkler. Als ich aufstehen wollte um das Licht anzumachen und mir mehr Kaffe zu holen wurde ich grob in den Stuhl zurückgestoßen. Gwen löste sich aus den Schatten im Zimmer. Langsam kam sie kalt lächelnd näher, ich konnte mich nicht rühren, da mich die Schatten wie Fesseln umfingen. „Na Schreiberling? Irgendwelche letzten Worte? Mach den Mund zu, du siehst verdammt albern so aus, fängst du gleich an zu sabbern?“

Es war wirklich Gwen, Schatten umwogten sie wie sanfte Wellen, es war fast aufreizend wie sie da vor mir stand, wenn nicht dieser Blick gewesen wäre, aus diesen kalten dunklen Augen.

„Äh …“

„Nicht sehr originell, aber das bin ich ja von dir gewohnt.“ Langsam kam sie, mit wiegenden Hüften auf mich strich mir über den Kopf und setzte sich rittlings auf mich.

„Siehst du, letzte Momente können echt schön sein. Auch wenn es nur Momente sind.“

„Was meinst du? Was, was willst du?“

„Als wenn es dich interessiert was ich will. Als wenn du dir jemals Gedanken darüber gemacht hättest.“

„Aber was, ich meine, du wurdest doch gerettet und dann trotz allem nochmal und …“

„Und? Hast du dir jemals Gedanken darüber gemacht ob ich gerettet werden wollte? Ich wollte die Schwester der Schatten sein, mein Leben hatte einen Sinn. Selbst wenn es nur als Blutopfer gewesen wäre. Aber nein. Und dann lässt du mich diesen versoffenen Sänger von der traurigen Gestalt nicht mal umlegen. Es wäre so leicht gewesen. Und dann als Höhepunkt, mein Höhepunkt der mich endlich von dieser glorreichen Truppe befreit hätte, lässt du mich wieder retten und das gleich zwei mal. Was stimmt nicht mit dir?“

„Aber das war doch toll, es war dramatisch und nun hast du die Chance …“

„Hast du dich jemals gefragt was ich will? Mich hast du zumindest nicht gefragt. Und jetzt ziehe ich mit auf diesem heiligen Feldzug?“

„Das was ich vorhabe ist gut, es ist wirklich gut.“

„Du weißt, wie oft mir gesagt wurde, das alles gut wird. Ich rate dir, versau es nicht. Hör auf deinen Freund. Mach es epischer. Das nächste mal wird nicht so nett. Du weisst am besten wozu ich fähig bin.“ 

Sie rutschte von meinem Schoß, drehte meinen Stuhl um und knallte mich mit dem Kopf auf die Tastatur. Und mit dem Kopf auf der Tastatur kam ich auch wieder zu mir, draußen dämmerte der Morgen. Auf dem Monitor standen ein Wort, welches ich nicht geschrieben hatte.

EPISCH. 

Als wenn ich mir nicht schon selber genug Druck machen würde.

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